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Thüringen – Physische Übersicht

aus 978-3-14-100271-3 auf Seite 13 Abb. 3
Diercke Karte Thüringen – Physische Übersicht

 
Thüringen – Physische Übersicht

Der Freistaat Thüringen liegt in der östlichen Mitte Deutschlands. Im Norden und Nordosten grenzt er an Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Im Osten grenzt Thüringen an Sachsen, im Süden an Bayern und im Westen an Hessen. Während das Thüringer Becken eine weite Beckenlandschaft darstellt, sind große Teile Thüringens von Mittelgebirgslandschaften geprägt. Die wichtigsten Flüsse sind die Saale und ihre Zuflüsse Unstrut und Ilm sowie die Werra ganz im Westen.
Vor rund 70 Millionen Jahren hoben sich der Harz im Norden sowie der Thüringer Wald und das Thüringer Schiefergebirge im Süden. Zugleich senkte sich das Thüringer Becken, sodass die heutige Muldenform entstand.

Großlandschaften
Thüringen wird aufgrund seiner großen Waldflächen, die rund ein Drittel der Landesfläche bedecken, auch das „grüne Herz Deutschlands“ genannt. Vor allem die Mittelgebirge sind bewaldet. Ganz im Norden hat Thüringen einen kleinen Anteil am Harz. Im Südwesten, an der Grenze zu Bayern und Hessen, erhebt sich die bis 751 Meter hohe Rhön. Die Rhön wird durch den schlangenlinienförmigen (mäandrierenden) Lauf der Werra vom Thüringer Wald getrennt.
Größtes Mittelgebirge ist Thüringer Wald im Süden des Landes. Nach Osten geht der Thüringer Wald nahtlos in das Thüringer Schiefergebirge über, welches jedoch aus anderen Gesteinen aufgebaut ist. An das Thüringer Schiefergebirge schließen sich wiederum Teile des überwiegend in Bayern liegenden Frankenwaldes an. Über den Bergrücken (Kamm) der dicht bewaldeten Mittelgebirgskette verläuft der Rennsteig. Früher war der Rennsteig ein Grenzweg zwischen Thüringen und Franken. Heute ist er ein beliebter Wanderweg. Im zentralen Thüringer Wald liegt die höchste Erhebung Thüringens, der 982 Meter hohe Große Beerberg, der aus vulkanischem Gestein besteht. Jenseits der Schwarza schließt sich das Thüringer Schiefergebirge an, das hauptsächlich aus Schiefergestein besteht.
Das fruchtbare Thüringer Becken wird von zahlreichen Flüssen durchzogen. Im Unstruttal senkt sich das Thüringer Becken auf knapp über 100 Meter über dem Meeresspiegel ab. Die in nordöstlicher Richtung geneigte Fläche der südlichen Mittelgebirgskette zum Thüringer Becken wird wasserwirtschaftlich genutzt, etwa zur Gewinnung von Trinkwasser. Weitere, zum Teil sehr fruchtbare Beckenlandschaften sind die Goldene Aue im Norden, das hügelige Tal der Werra im Südwesten und das Tal der Orla vor dem Thüringer Schiefergebirge.
Im Westen wird das Thüringer Becken vom Hainich begrenzt. Der Hainich ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet (vor allem Buchen) und Thüringens einziger Nationalpark. Im Norden und Osten schließen sich Dün, Eichsfeld, Ohmgebirge, Hainleite, Windleite, Schmücke, Schrecke und Finne an. Ein touristischer Anziehungspunkt im Norden ist der dicht bewaldete Kyffhäuser mit der Barbarossahöhle und dem Kyffhäuserdenkmal.
E. Astor, M. Schneider, S. Lemke



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