Das Unternehmen BASF ist als Global Player mit seinen Standorten auf allen bewohnten Kontinenten vertreten. Der weltweit größte Chemiekonzern verfügt mit seinen Gesellschaften über Niederlassungen in mehr als 80 Ländern; der Konzern verteilt sich auf sechs Verbundstandorte und etwa 370 weitere Produktionsstandorte.
Standorttypen
Die BASF verfügt über Einzelstandorte (v. a. Produktion), Forschungszentren und Verbundstandorte. Die Verbundstandorte sind innerhalb der Konzernstruktur von besonderer Bedeutung. An den Verbundstandorten bestehen Wertschöpfungsketten, bei denen verschiedene Produktionsabläufe sehr effizient aufeinander abgestimmt sind (vgl. auch Seite 22 unten: „Schema eines Verbundstandortes“). So können an einem Standort Produkte entstehen, die von Grundchemikalien bis hin zu hochveredelten Produkten (z. B. Pflanzenschutzmittel oder Lacke) reichen. Auch lassen sich Nebenprodukte, die in einer Produktanlage anfallen, für die Herstellung eines anderen Produktes am selben Fabrikstandort einsetzen. Das Verbundprinzip führt zu einem geringeren Energie- und Rohstoffeinsatz bei gleichzeitig hoher Produktionszahl und ist damit ressourcenschonend. Gleichzeitig lassen sich auf diese Weise auch Emissionen reduzieren und Logistikkosten senken.
Standorte in Deutschland (Karte 23.2a)
Knapp 50 000 Mitarbeiter von BASF sind in Deutschland tätig; das entspricht fast 50 Prozent der weltweiten BASF-Beschäftigten (ca. 111 000). Insgesamt ist BASF Deutschland mit Standorten in neun Bundesländern anzutreffen.
Der mit Abstand größte und wichtigste Standort der BASF ist Ludwigshafen mit allein rund 33 000 Mitarbeitern. Ludwigshafen ist Stammwerk, Firmensitz und Verbundstandort; von dort wird das globale Unternehmen gesteuert, dort sind u. a. auch die wichtigsten Forschungszentren und der größte Teil der Unternehmensbereiche angesiedelt.
Einer der modernsten BASF-Forschungszentren in Deutschland ist im brandenburgischen Schwarzheide stationiert. Schwarzheide ist zugleich ein bedeutender Produktionsstandort, der nahezu die komplette Produktpalette der BASF-Gruppe abdeckt.
Standorte in Europa (Karte 23.2b)
Auf dem europäischen Kontinent ist BASF in mehr als 30 Ländern ansässig. Zu den wichtigsten Standorten außerhalb Deutschlands zählt Antwerpen (Belgien). Antwerpen ist neben Ludwigshafen der zweite europäische Verbundstandort und nach Ludwigshafen der zweitgrößte Produktionsstandort der BASF weltweit. Auf über 6 km² Fläche sind dort rund 50 Produktionsbetriebe angesiedelt.
Ein bedeutender Forschungsstandort befindet sich in Basel (Schweiz); das dortige Research Center ist der zweitgrößte Standort im BASF-Forschungsverbund.
Standorte außerhalb von Europa (Karte 23.2c)
Die vier Verbundstandorte, die außerhalb von Europa liegen, sind Freeport (Texas/USA), Geismar (Louisiana/USA) sowie Kuantan (Malaysia) und Nanjing (China). Weitere große Produktionsstandorte befinden sich u. a. in Shanghai (China), Yokkaichi (Japan), Ulsan (Südkorea), Guaratinguetá (Brasilien), Altamira (Mexiko) und in Port Arthur (Texas/USA).
Die Niederlassung in Port Arthur besitzt seit 2012 den größten Naphtha-Steamcracker der Welt. In dieser Anlage werden durch sogenanntes Steamcracken (Dampfspaltung) aus Rohbenzin (Fachbegriff: Naphtha) die Stoffe Ethylen und Propylen hergestellt. Ethylen und Propylen bilden wertvolle Rohstoffe für die chemische Industrie.
S. Lemke
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