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Fulda heute - Innenstadt

aus 978-3-14-100264-5 auf Seite 29 Abb. 2
Diercke Karte Fulda heute - Innenstadt

 
Fulda heute - Innenstadt

Die osthessische Stadt Fulda ist heute mit rund 64 000 Einwohnern Hessens neuntgrößte Stadt. Als Oberzentrum hat sie eine überregionale Bedeutung.
Fulda blick auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück (siehe Erläuterungen zur Karte 28.1 „Fulda um 1500“). Das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt ist der Dom St. Salvator, der im Volksmund auch als „Hoher Dom zu Fulda“ bezeichnet wird.

Fulda im 18. bis 20. Jahrhundert
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die alte Stiftsbasilika (Ratgar-Basilika) niedergerissen und stattdessen der barocke Dom St. Salvator erbaut, der noch heute das Stadtbild prägt. Gleichzeitig entstand anstelle der neuen Burg das Barockschloss, das zuerst den Fürstäbten und später (nach Gründung des Bistums 1752) den Fürstbischöfen als Residenz diente. Heute ist es Sitz der Stadtverwaltung.
Nach über einem Jahrtausend verloren die geistlichen Führer im Jahr 1802 ihre weltliche Herrschaft – anfangs die Äbte, später die Bischöfe. Im 19. Jahrhundert ging die Stadt in schneller Folge an Friedrich Wilhelm von Oranien-Nassau, Frankreich, das Großherzogtum Frankfurt, Kurhessen und schließlich Preußen. Im Zweiten Weltkrieg war Fulda mehrfaches Ziel folgenschwerer Luftangriffe; die Stadt wurde zu rund einem Drittel zerstört, fast 1 600 Menschen verloren ihr Leben. Während des Kalten Krieges war die Stadt – durch ihre Lage im Zonenrandgebiet nahe der Grenze zur DDR – strategisch bedeutsam. Wirtschaftlich entwickelte sich Fulda zu einem modernen Industriestandort, etwa im Bereich der Textilindustrie.

Stadtbild heute
Im heutigen Stadtplan zeichnen sich noch deutlich die Lagen des alten Stiftsbezirks (heute Dombereich) und des Residenzbereichs ab, der durch den großzügigen Schlossgarten markiert wird. Am Schlossgarten befindet sich auch die Orangerie, errichtet 1721.
Die Lage der ehemaligen Stadtmauer ist im Westen durch den Verlauf der Königstraße und im Osten durch den Verlauf der Rabanusstraße nachzuvollziehen. Von den einstmals zentralen Plätzen ist keine Spur mehr; lediglich der Bonifatiusplatz am Stadtschloss erinnert noch an die Lage des Dienstagsmarktes. Die Kanalstraße erinnert mit ihrem Namen an den früher dort fließenden Wollwebersgraben.
Die Hauptfußgängerzone erstreckt sich etwa vom Universitätsplatz, über die Bereiche rund um die Pfarrkirche und das Vonderau-Museum über den Steinweg bis zur Karlstraße. Eine zweite Fußgängerzone verläuft im oberen Teil der Bahnhofstraße und über den Bahnhofsplatz. Fuldas Fußgängerzone gilt als die drittgrößte in Hessen.
Nordöstlich der Innenstadt liegt der Bahnhof. Er gilt – aufgrund der zentralen Lage von Fulda innerhalb Deutschlands – als wichtiger Knotenpunkt im deutschen Bahnverkehr (vgl. kleine Karte S. 29 oben rechts).

Wappen von Fulda
Das Wappen besteht aus einem gespaltenen Schild, der vorne (d. h. vom Betrachter aus linke Seite) in Silber ein schwarzes Kreuz zeigt und hinten (d. h. vom Betrachter aus rechte Seite) in Rot eine grüne Lilienstaude mit drei silbernen Blüten, die auf drei grünen Hügeln wächst.
Das Kreuz stammt aus dem Wappen des Klosters, aus dem die Stadt hervorgegangen ist. Die Lilien symbolisieren die drei heiligen Schutzpatrone der Stadt, während die drei Hügel unter der Lilie für die Gräber dieser Schutzpatrone stehen. Der rote Hintergrund steht als Symbol für den Märtyrertod, den die drei Heiligen gestorben sein sollen.
D. Falk, S. Lemke



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