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Schutzgebiete in Hessen

aus 978-3-14-100264-5 auf Seite 25 Abb. 4
Diercke Karte Schutzgebiete in Hessen

 
Schutzgebiete in Hessen

Schutzgebiete dienen in erster Linie dem Schutz und der Erhaltung von Lebensräumen bestimmter Tier- und Pflanzenarten sowie von Landschaften (auch Kulturlandschaften) oder sonstigen natürlichen Gegebenheiten, die als schützenswert gelten. Es gibt Schutzgebiete verschiedener Kategorien, wobei u. a. nach der Schutzwürdigkeit, dem Schutzgrad sowie der räumlichen Ausdehnung und Bedeutung unterschieden wird. Auch Hessen verfügt über eine Vielzahl von Schutzgebieten.

Naturschutzgebiete
Naturschutzgebiete haben zum vorrangigen Ziel gefährdete Pflanzen- und Tierarten zu erhalten und natürliche bzw. naturnahe Ökosysteme zu schützen. Naturschutzgebiete genießen einen hohen Schutzstatus.
In Hessen sind über 760 Naturschutzgebiete ausgewiesen, die eine Gesamtfläche von rund 38 000 Hektar einnehmen. Das größte Naturschutzgebiet ist „Kühkopf-Knoblochsaue“ im südhessischen Landkreis Groß-Gerau mit 2 370 Hektarn Fläche (siehe auch Erläuterungen zur Karte 25.3 „Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue“).

Landschaftsschutzgebiete
Landschaftsschutzgebiete werden vor allem ausgewiesen, um Kulturlandschaften von besonderer Schönheit oder kulturgeschichtlicher Bedeutung zu erhalten. Landschaftsschutzgebiete haben auch eine wichtige Erholungsfunktion für den Menschen, insbesondere in Ballungsräumen. Im Vergleich zu Naturschutzgebieten haben Landschaftsschutzgebiete einen geringeren Schutzstatus.
Hessen besitzt knapp 140 Landschaftsschutzgebiete, wobei in den letzten Jahren landesweit eine Vielzahl von Landschaftsschutzgebieten aufgehoben wurde. Die Gesamtfläche der Landschaftsschutzgebiete (2 070 Hektar) entspricht etwa 9,8 Prozent der hessischen Landesfläche und liegt damit deutlich unter dem Bundesschnitt von 28,5 Prozent.

Naturparks
Naturparks dienen vor allem der Erholung und einem Tourismus, der möglichst nachhaltig sein soll. In Naturparks besteht kein zusätzlicher Schutz, wenn einzelne Naturparkflächen nicht bereits durch Natur- oder Landschaftsschutzgebiete geschützt sind.
In Hessen gibt es 11 Naturparks. Der größte ist mit 244 000 Hektarn Fläche der Naturpark Spessart (bestehend aus den Teilen Bayerischer Spessart und Hessischer Spessart).

Nationalparks
In Nationalparks sollen eher großräumige Landschaften von besonderer Eigenart geschützt werden, möglichst ohne die natürlichen Ökosysteme zu stören. Nationalparks haben einen ähnlich hohen Schutzstatus wie Naturschutzgebiete.
Der einzige Nationalpark Hessens ist der rund 5 700 Hektar große Nationalpark Kellerwald-Edersee mit dem größten zusammenhängenden Rotbuchenwald Europas.

Biosphärenreservate
Biosphärenreservate werden im Rahmen des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ eingerichtet. Sie schützen Landschaften, in denen der Mensch eine umweltschonende Wirtschafts- und Lebensweise entwickeln soll. Biosphärenreservate sind in Zonen gegliedert, von denen die Kernzonen einen hohen Schutzstatus genießen.
Hessens hat Anteil am Biosphärenreservat Rhön, das sich über drei Länder (Hessen, Bayern und Thüringen) erstreckt und insgesamt rund 185 000 Hektar Fläche umfasst; die Hessische Rhön nimmt davon etwa 63 500 Hektar ein.

UNESCO Weltnaturerbe
Der Titel „Weltnaturerbe“ wird von der UNESCO verliehen und zielt auf die Erhaltung einzigartiger Naturerscheinungen von weltweiter Bedeutung ab.
1995 wurde die Grube Messel bei Darmstadt in die „UNESCO-Welterbeliste“ aufgenommen. Es handelt sich um einen stillgelegten Tagebau, der sich vor allem durch außerordentliche Fossilienfunde auszeichnet, die in ihrem Auftreten und Erhaltungszustand einzigartig sind.
S. Lemke



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