Die Klimadiagramme von Willingen, Schotten, Geisenheim und Bensheim zeigen den Jahresgang von Temperatur und Niederschlag. Zum Vergleich und zur räumlichen Einordnung sind die fünf Klimastationen auf der Temperaturkarte 19.3 und der Niederschlagskarte 19.4 entsprechend markiert. (Zum allgemeinen Verständnis von Klimadiagrammen siehe auch Erläuterungen zur Methode S. 189 „M14: Diagramme lesen und auswerten“.)

Die Klimastationen im Vergleich
An allen vier Stationen steigen die Temperaturen im Jahresverlauf von etwa 0 °C im Winter auf über 15 °C im Sommer an. Die Mitteltemperaturen stehen in Abhängigkeit zur Höhenlage: Das auf 580 m ü. M. in den Ausläufern des Rothaargebirges gelegene Willingen zeigt mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 6,3 °C den niedrigsten Wert. Das 265 m ü. M. gelegene Schotten am Vogelsberg hat eine Durchschnittstemperatur von 8,5 °C im Jahr und das auf 118 m ü. M. gelegene Geisenheim eine Jahresmitteltemperatur von 9,8 °C. Die höchste Durchschnittstemperatur aller vier Stationen wird in Bensheim gemessen: Aufgrund der sonnenbegünstigten Lage im Ried liegt das Jahresmittel bei 10,0 °C.
Auch die Niederschlagssummen werden insbesondere von der Höhenlage beeinflusst. So nehmen die Jahresniederschlagssummen mit der Höhe zu und erreichen in Willingen mit 1 207 mm den höchsten Wert. Die zeitliche Verteilung der Niederschläge zeigt an allen vier Stationen ein sommerliches Maximum und eine zweite Spitze im Winter. In Willingen fallen im Dezember sogar durchschnittlich höhere Niederschläge als im niederschlagsreichsten Sommermonat Juli.

Weinstadt Geisenheim
In Geisenheim herrschen von April bis September aufgrund der relativ niedrigen Niederschlagswerte bei gleichzeitig hohen Temperaturen trockene Verhältnisse. Diese Klimaverhältnisse eigenen sich besonders gut für den Anbau von Wein (vgl. auch Karte 18.1 „Landwirtschaft“).
H. Kiegel, S. Lemke