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Edersee - Bodennutzung und Tourismus

aus 978-3-14-100264-5 auf Seite 6 Abb. 3
Diercke Karte Edersee - Bodennutzung und Tourismus

 
Edersee - Bodennutzung und Tourismus

Der Edersee (auch Ederstausee) liegt in Nordhessen – etwa 35 Kilometer südwestlich von Kassel und unmittelbar nördlich des Kellerwaldes (vergleiche Karte 13.2 „Physische Übersicht“, Gradfelder B/C 1). Der See ist hinsichtlich seiner Wasserfläche (11,8 km²) der zweitgrößte Stausee in Deutschland, bezogen auf sein Wasservolumen (ca. 200 Mio. m³) der drittgrößte. Im Edersee wird der Fluss Eder durch eine Talsperre aufgestaut, die aus einer 48 Meter hohen Staumauer besteht. Der gesamte Edersee ist 28,5 Kilometer lang und reicht von der Einmündung der Eder beim Ort Herzhausen im Westen (außerhalb des Kartenausschnitts) bis zur Staumauer im Osten.
Der Stausee dient vor allem als Wasserspeicher zur Wasserregulierung des Mittellandkanals sowie der Flüsse Oberweser und Fulda. Hinzu kommen die Schutzfunktion vor Hochwasser, die Erzeugung elektrischer Energie und die Bedeutung des Sees als Erholungsraum.

Bodennutzung
Neben den Wasserflächen (Edersee und Eder) sowie der Talsperre mit den zugehörigen Kraftwerksanlagen zeigen sich im Kartenausschnitt drei vorherrschende Nutzungsarten: Wald, Acker und Siedlung (Wohngebäude mit Gärten).
Die Edersee-Region ist – wie weite Teile Nordhessens – ein waldreiches Gebiet (vergleiche auch Schrägluftbild 6.1). Die Waldflächen im linken (westlichen) Kartenteil gehören zum „Bericher Holz“; im rechten (östlichen) Kartenteil liegt der bewaldete Uhrenberg (bzw. Uhrenkopf), dessen Kuppe rund 400 Meter Höhe erreicht.
Die Siedlung Edersee bildet einen Ortsteil von Hemfurth-Edersee, das zur Gemeinde Edertal gehört (der Ortsteil Hemfurth befindet sich weiter südwestlich außerhalb des Kartenausschnitts). Hemfurth-Edersee ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gehört zu den beliebtesten Tourismusorten in der Region. Der Ort zählt knapp 900 Einwohner.

Tourismus
Der Edersee gilt aufgrund seiner Lage und seines Freizeitangebots als attraktives Tourismusziel und als eine der wichtigsten Urlaubsregionen in Hessen. Vor allem Naturliebhaber, Wander- und Radfreunde sowie Wassersportler kommen auf ihre Kosten.
Der See befindet sich mitten im Naturpark Kellerwald-Edersee; im Süden (außerhalb des Kartenausschnitts) schließt sich zudem der gleichnamige Nationalpark an, dessen Flächen besonders geschützt sind (vergleiche auch Karte 24.1 „Tourismus und Naturschutz“). Der Schutz im Nationalpark Kellerwald-Edersee bezieht sich vor allem auf den Erhalt des naturnahen Buchenwaldes, der zu den größten in Westeuropa zählt.
Der Nationalpark und vor allem der Naturpark dienen aber auch der Erholung. Es gibt viele Wander- und Radwege, darunter der Urwaldsteig Edersee und der Edersee-Radweg, die rund um den See führen. Hinzu kommen verschiedene Lehr- und Erlebnispfade, die sich bestimmten Themen widmen.
Zu den touristischen Hauptzielen innerhalb des Kartenausschnitts zählt zunächst der See mit seinen zahlreichen Wassersportmöglichkeiten (z. B. Wasserski, Surfen, Segeln, Bootfahren, Baden, Angeln). Westlich und östlich der Talsperre befinden sich Anlegestellen für Ausflugsschiffe und Verleihboote. Von der Talsperre hat man einen guten Ausblick über den Edersee und das Edertal. Ein weiterer beliebter Aussichtspunkt liegt etwa 250 Meter südlich der Uhrenberg-Kuppe in rund 340 Metern Höhe. Eine besondere Attraktion ist auch der Aquapark – er bietet den Edersee im Miniaturformat und viele Wassererlebnisspiele.
S. Lemke

M2: Vom Bild zur thematischen Karte

Luftbilder
Auf dem Schrägluftbild (6.1) ist der östliche Edersee mit der Talsperre im Vordergrund deutlich zu erkennen. Allerdings werden durch den schrägen Aufnahmewinkel des Fotos einige Flächen (z. B. die Bootsanleger am Südufer) von anderen Gebäuden und Bäumen verdeckt.
Um vom Bild zu einer thematischen Karte zu gelangen, wird ein zweites Foto aus der senkrechten Perspektive benötigt. Denn in Karten werden Räume so abgebildet, wie man sie genau von oben sehen würde. So bietet das Senkrechtluftbild (6.2) eine gute Übersicht über den betrachteten Raum – außerdem zeigt der obere Bildrand nach Norden: Die Aufnahme ist genordet. Weil Karten in der Regel ebenfalls nach Norden ausgerichtet sind, eignet sich das Senkrechtluftbild gut als Grundlage zur Kartenerstellung.

Maßstab und Generalisierung
Die Senkrechtaufnahme des östlichen Teilabschnitts des Edersees und seiner Umgebung (6.2) wurde aus 1 000 Metern Höhe gemacht. Je nachdem, wie hoch der Aufnahmepunkt des Senkrechtluftbilds liegt, desto kleiner oder größer wird der Maßstab der später daraus entstehenden Karte. Der Maßstab benennt also immer das Verkleinerungsverhältnis einer Karte. Die Karte, die die Kartographen aus dem Senkrechtluftbild des Edersees entwickelt haben (6.3), hat den Maßstab 1:12 500.
Da nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden kann, vereinfachen Kartographen die Wirklichkeit bei der Herstellung einer Karte. Diesen Vorgang nennt man Generalisierung. Gebäude erscheinen dann oft nur im Grundriss. Andere, weniger bedeutsame Details wie zum Beispiel einzelne Autos oder Bäume werden in der Karte gar nicht berücksichtigt.
Bei Aufnahmen aus sehr großen Höhen ist die Darstellung der Wirklichkeit noch stärker verkleinert. Je stärker die Wirklichkeit verkleinert wird, desto kleiner ist der Maßstab der Karte. Bei kleinen Maßstäben, zum Beispiel bei einer Straßenkarte im Maßstab 1:250 000, gehen durch die Verkleinerung viele Einzelheiten verloren. Städte und Straßen erscheinen in diesen Karten nur noch als Kreise und Linien.

Legende
In der Legende wird jedes Kartenzeichen erklärt, sodass man die Karte einfach lesen kann. Kartenzeichen oder auch Signaturen sind Symbole, mit denen der Kartograph die einzelnen Objekte und Sachverhalte in der Karte darstellt. Meistens verwenden Kartographen ähnliche Symbole für die gleichen darzustellenden Objekte. In der Regel werden zum Beispiel braune (oder schwarze) Linien für die Darstellung von Höhenlinien eingesetzt (vgl. Karte 6.3).
M. Schneider, S. Lemke



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