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Der Edersee im Schrägluftbild

aus 978-3-14-100264-5 auf Seite 6 Abb. 1
Diercke Karte Der Edersee im Schrägluftbild

 
Der Edersee im Schrägluftbild

M2: Vom Bild zur thematischen Karte

Luftbilder
Auf dem Schrägluftbild (6.1) ist der östliche Edersee mit der Talsperre im Vordergrund deutlich zu erkennen. Allerdings werden durch den schrägen Aufnahmewinkel des Fotos einige Flächen (z. B. die Bootsanleger am Südufer) von anderen Gebäuden und Bäumen verdeckt.
Um vom Bild zu einer thematischen Karte zu gelangen, wird ein zweites Foto aus der senkrechten Perspektive benötigt. Denn in Karten werden Räume so abgebildet, wie man sie genau von oben sehen würde. So bietet das Senkrechtluftbild (6.2) eine gute Übersicht über den betrachteten Raum – außerdem zeigt der obere Bildrand nach Norden: Die Aufnahme ist genordet. Weil Karten in der Regel ebenfalls nach Norden ausgerichtet sind, eignet sich das Senkrechtluftbild gut als Grundlage zur Kartenerstellung.

Maßstab und Generalisierung
Die Senkrechtaufnahme des östlichen Teilabschnitts des Edersees und seiner Umgebung (6.2) wurde aus 1 000 Metern Höhe gemacht. Je nachdem, wie hoch der Aufnahmepunkt des Senkrechtluftbilds liegt, desto kleiner oder größer wird der Maßstab der später daraus entstehenden Karte. Der Maßstab benennt also immer das Verkleinerungsverhältnis einer Karte. Die Karte, die die Kartographen aus dem Senkrechtluftbild des Edersees entwickelt haben (6.3), hat den Maßstab 1:12 500.
Da nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden kann, vereinfachen Kartographen die Wirklichkeit bei der Herstellung einer Karte. Diesen Vorgang nennt man Generalisierung. Gebäude erscheinen dann oft nur im Grundriss. Andere, weniger bedeutsame Details wie zum Beispiel einzelne Autos oder Bäume werden in der Karte gar nicht berücksichtigt.
Bei Aufnahmen aus sehr großen Höhen ist die Darstellung der Wirklichkeit noch stärker verkleinert. Je stärker die Wirklichkeit verkleinert wird, desto kleiner ist der Maßstab der Karte. Bei kleinen Maßstäben, zum Beispiel bei einer Straßenkarte im Maßstab 1:250 000, gehen durch die Verkleinerung viele Einzelheiten verloren. Städte und Straßen erscheinen in diesen Karten nur noch als Kreise und Linien.

Legende
In der Legende wird jedes Kartenzeichen erklärt, sodass man die Karte einfach lesen kann. Kartenzeichen oder auch Signaturen sind Symbole, mit denen der Kartograph die einzelnen Objekte und Sachverhalte in der Karte darstellt. Meistens verwenden Kartographen ähnliche Symbole für die gleichen darzustellenden Objekte. In der Regel werden zum Beispiel braune (oder schwarze) Linien für die Darstellung von Höhenlinien eingesetzt (vgl. Karte 6.3).
M. Schneider, S. Lemke



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