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Mittelhessen - Landnutzung und Tourismus

aus 978-3-14-100264-5 auf Seite 10 Abb. 1
Diercke Karte Mittelhessen - Landnutzung und Tourismus

 
Mittelhessen - Landnutzung und Tourismus

Eine thematische Karte stellt ein bestimmtes Thema dar. Man kann sich einer thematischen Karte auf unterschiedliche Weise nähern. Hilfreich ist ein schrittweises Vorgehen. Hierbei geht es um das Benennen des dargestellten Themas (Schritt 1), die Orientierung mithilfe der Kartenlegende (Schritt 2), das Ermitteln der Größe und der räumlichen Lage des Untersuchungsraumes (Schritte 3 und 4) sowie das Beschreiben der Karte anhand der Kartenzeichen und der einzelnen Kartenebenen (Schritte 5 und 6). Anschließend folgt die Auswertung – welche Aussagen lassen sich z. B. zur Raumnutzung treffen (Schritt 7)?

Kartenthema und Legende (Schritte 1 und 2)
Das Kartenbeispiel S. 10/11.1 beschäftigt sich mit der Landnutzung und dem Tourismus in Mittelhessen.
Um die Karte beziehungsweise den abgebildeten Raum beschreiben zu können, müssen die Signaturen in der Karte (Kartenzeichen) erfasst und verstanden werden. Die Bedeutung der einzelnen Signaturen lässt sich in der Kartenlegende ablesen. Die Flächensignaturen in der Karte zeigen die Lage größerer Gebiete, beispielsweise Siedlungsflächen (blassrot) und Ackerland (gelb). Punktsignaturen stellen dagegen Orte dar, die an einem Punkt zu verorten sind (z. B. Burg, Schloss, Ruine). Liniensignaturen dienen der Darstellung von linienhaften Erscheinungen wie Grenzen, Flüsse oder Verkehrswege. Im Kartenbeispiel wird z. B. der Fernradweg mit einer gestrichelten roten Linie markiert.

Maßstab und räumliche Einordnung (Schritte 3 und 4)
Die Karte „Mittelhessen – Landnutzung und Tourismus“ ist in einem Maßstab von 1:150 000 abgebildet. Es handelt sich folglich um eine 150 000-fache Verkleinerung gegenüber der Wirklichkeit. Mithilfe der Maßstableiste lässt sich die jeweilige Entfernung zwischen zwei Orten bestimmen.
Zur räumlichen Einordnung dient die kleine Pilotkarte (vgl. Lupe S. 10 unten) – sie zeigt die Lage des Untersuchungsraumes innerhalb des Bundeslandes Hessen.

Mittelhessen – Landnutzung …
In seiner Ausdehnung entspricht die Region Mittelhessen dem Regierungsbezirk Gießen (vgl. Karte 27.5 „Verwaltungsgliederung“). Die gesamte Region reicht von Limburg im Westen bis nach Lauterbach am Vogelsberg im Osten (vgl. Karte 13.2 „Physische Übersicht“, Gradfelder B/C 2). Die Karte 10/11.1 zeigt somit nur einen Teilraum Mittelhessens (die größte Stadt in Mittelhessen, Marburg, liegt z. B. außerhalb des Kartenausschnitts).
Mittelhessen erstreckt sich insgesamt über rund 5 380 km². Hinsichtlich der Bodenbedeckung bzw. Landnutzung überwiegen Landwirtschaft und Wald: Der Anteil der Landwirtschaftsfläche an der gesamten Fläche Mittelhessens beträgt 44 Prozent, der Waldanteil liegt bei 40 Prozent. Von der Landwirtschaftsfläche werden wiederum ungefähr 56 Prozent als Ackerland genutzt und 43 Prozent als Grünland (Wiese, Weide).
Die Siedlungsflächen konzentrieren sich vor allem entlang der Flüsse Lahn und Dill. Das Zentrum bildet die Siedlungsachse Gießen-Wetzlar im Lahntal. Die wichtigsten Straßenverkehrsachsen im Kartenausschnitt sind die Autobahnen A5 (Frankfurt–Kassel), A45 (Dortmund–Hanau), A485 (Gießen–Langgöns) sowie die Bundestraßen B3 (Gießen–Kassel) und B49 (Alsfeld–Limburg).

… und Tourismus
Zu den wichtigsten Tourismuszielen in Mittelhessen zählen der Vogelsberg (außerhalb des Kartenausschnitts gelegen) und die Flusstäler, vor allem das Lahntal. Die Region eignet sich insbesondere zum Wandern, Radfahren und Bootswandern. Es gibt zahlreiche Wander- und Radwege; der Lahntalradweg zählt etwa zu den beliebtesten Fernradwegen in Deutschland. Die Lahn selbst ist eines der beliebtesten Ziele für das Bootswandern (vor allem Kanutourismus); entlang des Ufers finden sich Bootsvermieter, Bootsanlegestellen mit Rastplätzen sowie Campingplätze zum Übernachten.
Die vielen restaurierten Altstädte mit ihren sehenswerten Stadtbildern locken auch Städtetouristen an. Zu nennen sind hier z. B. die Universitätsstadt Gießen, die alte Reichsstadt Wetzlar und die barocke Residenzstadt Weilburg. Hinzu kommen zahlreiche Burgen/Burgruinen, Schlösser und Klöster sowie andere historische Stätten und Bauwerke in der Umgebung (z. B. die frühere Keltensiedlung auf dem Dünsberg nordwestlich von Gießen oder Teilabschnitte des alten Limes südlich von Gießen).
In den höheren Lagen Mittelhessens, z. B. im Lahn-Dill-Bergland, kommen auch Wintersportler auf ihre Kosten – es gibt zahlreiche Skilifte und feste Loipen.
S. Lemke



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