Besatzungszeit ab 1945 In der Vier-Mächte-Erklärung der Londoner Konferenz vom 5. Juni 1945 einigten sich Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion auf die Übernahme der obersten Regierungsgewalt in Deutschland durch die vier Besatzungsmächte und die Aufteilung in vier Besatzungszonen. Jede Besatzungsmacht konnte in ihrem Sektor von Berlin grundsätzlich allein bestimmen. So führte der West-Ost-Gegensatz zu einem raschen Ende der gemeinsamen Kontrollperiode. Die Differenzen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion nahmen zu und führten 1948/1949 zu einer wirtschaftlichen Blockade West-Berlins, die die Westalliierten mit der „Berliner Luftbrücke“ überwanden. 1949 wurden zwei deutsche Staaten gegründet. Die Westmächte hielten am Sonderstatus von Berlin fest, während die UDSSR versuchte, entlang der Grenzen die Bindung von West-Berlin an das Umland und Ost-Berlin zu unterbrechen. Dies gelang durch Einreiseverbote für West-Berliner (1952), das Kappen von Telefon- und Straßenverbindungen sowie die Errichtung einer fünf Kilometer breiten Sperrzone. Es handelte sich zu dieser Zeit um eine Sektorengrenze und nicht um eine Staatsgrenze. Bevölkerungsschwund und Mauerbau Die sozialen Spannungen als Folge der schwierigen Lage Ost-Berlins entluden sich am 17. Juni 1953 beim Aufstand der Bauarbeiter gegen erhöhte Arbeitsnormen und die Einbußen bei ihren Löhnen. Der sowjetische Stadtkommandant verhängte den Ausnahmezustand und schlug den Aufstand nieder. Im Folgenden schwoll der Flüchtlingsstrom von Ost nach West derart an, dass etwa 21 Prozent der DDR-Bevölkerung bis zum Jahr 1959 übergesiedelt war. Am 13. August 1961 errichteten Bautrupps Straßensperren und Stacheldrahtverhaue und unterbrachen den S- und U-Bahnverkehr. Wenige Tage später wurde mit dem Bau der Berliner Mauer an der Sektorengrenze begonnen. Berlins Osten und Westen waren seitdem völlig voneinander getrennt. An Kontrollpunkten war der Übergang möglich, allerdings nicht mehr für die Bewohner der DDR und Ost-Berlins. In den folgenden Jahren wurde das Sperrsystem der DDR von der SED konsequent ausgebaut. Der Versuch einer Flucht wurde hart bestraft. Investoren und Wirtschaftsunternehmen verlagerten wegen der begrenzten Freizügigkeit ihre Aktivitäten in die BRD. Die SED zeigte sich ablehnend gegen jede Art von Veränderung. 1989 änderte die UDSSR ihre Politik, was zum Zusammenbruch der DDR führte. Als am 9. November in einer Pressekonferenz verkündet wurde, dass ohne Formalitäten die Grenze passiert werden könne, strömten DDR-Bürger zu Tausenden nach West-Berlin. J. Potschka
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