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Besatzungszonen 1946

aus 978-3-14-100260-7 auf Seite 26 Abb. 3
Diercke Karte Besatzungszonen 1946

 
Besatzungszonen 1946

Zwischen 1815 und 1945 hatte es im Südwesten Deutschlands keine wesentlichen territorialen Veränderungen gegeben (vergleiche Karte 26.2 „Politische Gliederung 1818“). Dies änderte sich nach 1945 durch die Einrichtung von Besatzungszonen durch die Siegermächte Frankreich und USA.

Baden-Württemberg im Zweiten Weltkrieg
Ab 1940 kam es zu Luftangriffen auf Städte in Südwestdeutschland. Besonders betroffen waren Industriezentren wie Stuttgart, Mannheim, Pforzheim und Friedrichshafen. Andere Städte wir Heidelberg, Tübingen und Konstanz blieben nahezu unversehrt. Im Frühjahr 1945 besiegten im Südwesten amerikanische und französische Bodentruppen die deutschen Truppen der Wehrmacht. Das Gebiet um Mannheim wurde von amerikanischen Truppen, die Stadt Stuttgart von französischen Truppen erobert.

Aufteilung der Besatzungszonen
Auf Druck der Amerikaner zogen sich die französischen Besatzungstruppen auf eine Linie zwischen Karlsruhe, Stuttgart und Ulm zurück, die dem Verlauf der heutigen Autobahn Karlsruhe-München (A8) entspricht. Die Aufteilung der Besatzungszonen erfolgte nicht entlang der historisch gewachsenen Ost-West-Linie, sondern entlang einer willkürlich gesetzten Linie zwischen Nord und Süd.
Ende 1945 vereinigte die amerikanische Militärregierung die nördlichen Teile zum neuen Land Württemberg-Baden mit der Landeshauptstadt Stuttgart. Im französischen Teil wurde das vormals preußische Hohenzollern zwischen 1945 und 1947 mit dem Südteil Württembergs zum Land Württemberg-Hohenzollern mit der Landeshauptstadt Tübingen zusammengelegt. Das Land Baden behielt den Namen Baden, obwohl es nur den Südteil des ehemaligen Großherzogtums umfasste. Es wurde nicht mehr von Karlsruhe, sondern von Freiburg aus verwaltet. Alle Staaten wurden am 23. Mai 1949 Teil der Bundesrepublik Deutschland.
Die Amerikaner kontrollierten damit den bevölkerungsreicheren und hoch industrialisierten Norden. Die französischen Teile im Süden waren weniger dicht besiedelt und wirtschaftlich schwächer. Zudem belegten die Franzosen die von ihnen kontrollierten Gebiete mit hohen Besatzungskosten. Konflikte zwischen deutschen Politikern und französischen Militärbehörden blieben nicht aus.
Der Zusammenhalt zwischen den Landesteilen entwickelte sich unterschiedlich. In den beiden württembergischen Teilen blieb die Zusammenlegung des Landes das wichtigste politische Ziel. Im badischen Teil rissen die Verbindungen zwischen Karlsruhe und Freiburg seit 1945 ab. Nordbaden hatte kein Interesse daran, zum französischen Besatzungsgebiet zu gehören. Die Gründung von Baden-Württemberg ging deshalb von Württemberg aus. Der badische Landesteil war in diesem Prozess zurückhaltender (siehe Anmerkungen zur Karte 26.4 „Volksabstimmung vom 9.12.1951“).
M. Nissen



Stichworte: Baden Baden-Württemberg Besatzung Besatzungszonen Geschichte Verwaltung Württemberg Württemberg-Baden Württemberg-Hohenzollern


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