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Der Weg von Bananen

aus 978-3-14-100260-7 auf Seite 148 Abb. 2
Diercke Karte Der Weg von Bananen

 
Der Weg von Bananen

Bananen – Anbau und Transport
Bananen wachsen nicht an Bäumen, sondern an Stauden. Im Unterschied zu Bäumen haben Stauden keinen festen Stamm und nur sehr feine Wurzeln. An den bis zu sechs Meter hohen Stauden bildet sich der Fruchtstand. Am Fruchtstand wachsen viele einzelne Blüten, aus denen sich die Bananenfrüchte entwickeln. Die einzelne Frucht wird „Finger“ genannt und wächst zusammen mit weiteren Bananen an einem Bananenbüschel. An diesen so genannten „Bananenhänden“ wachsen bis zu zwanzig Früchte. Da Bananen als Obst sehr beliebt sind, werden sie auf Plantagen angebaut, um große Mengen ernten und verkaufen zu können. Auf den Plantagen werden die Bananen nach etwa drei Monaten Wachstum geerntet und direkt verpackt. Da ein Großteil der Ernte nach Europa transportiert wird, werden die Bananen geerntet, wenn sie noch grün sind. In den Frachtschiffen werden die Bananen bei 13,2 °C gekühlt. Dadurch vermeidet man, dass die Bananen schon reif sind, bevor sie im Supermarkt ankommen, denn der Transport nach Europa dauert zwölf bis sechzehn Tage. Bei der Ankunft der Bananen in den Zielländern, zum Beispiel in Deutschland, kommen die Früchte ein bis zwei Tage in Bananenreifereien. Bei 14 bis 16 °C werden die Früchte in der Reiferei gelb und süß und können nun im Supermarkt verkauft werden.

Bananenplantagen
Die meisten Bananen werden auf riesigen Plantagen in Mittelamerika angebaut. Länder wie Ecuador, Costa Rica oder Kolumbien exportieren jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Bananen nach Europa, in die USA und in den Rest der Welt. Um Platz für die riesigen Plantagen zu schaffen, wurden große Regenwaldflächen abgeholzt und abgebrannt. Bauern, die früher auf dem Land lebten, wurden häufig vertrieben oder als Arbeiter auf den Plantagen eingesetzt. Die Arbeiter auf den meisten Bananenplantagen erhalten für die anstrengende Arbeit bei der Ernte und in den Verpackungsstationen nur sehr wenig Geld. Der Lohn reicht kaum aus, um genug Essen für die Familie zu kaufen. Häufig müssen daher auch schon die Kinder auf den Plantagen arbeiten. Die Arbeit auf den Plantagen ist allerdings auch sehr gefährlich, da die Arbeiter ständig in Kontakt mit giftigen Pflanzenschutzmitteln sind. Die Pflanzenschutzmittel sollen verhindern, dass die Bananenstauden durch Ungeziefer (schädliche Insekten) und Schimmel zerstört werden.

Fairer Handel
Um nicht mehr unter so schlechten Bedingungen wie auf den Bananenplantagen arbeiten zu müssen, haben sich einige Arbeiter zu Bauernverbänden zusammengeschlossen. In den Bauernverbänden bewirtschaftet jeder Bananenbauer sein eigenes, kleines Stück Land. Die geernteten Bananen werden dann gemeinsam an Firmen verkauft, die einen fairen Handel unterstützen. „Fairer Handel“ bedeutet, dass den Bauern ein angemessener Preis für die Bananen gezahlt wird. Durch das größere Einkommen der Bauern, können sie ihre Familie gut versorgen und ihre Kinder zur Schule anstatt zur Arbeit schicken. Außerdem wird der ökologische Anbau von Bananen unterstützt, sodass keine gefährlichen Pflanzenschutzmittel mehr verwendet werden müssen.
M. Schneider



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